
Bari Weiss, eine berühmte Kolumnistin der «New York Times», hat diese Woche ihre Stelle gekündigt, weil sie sich in ihrer Zeitung politisch nicht mehr erwünscht fühlte, wie sie in einem offenen Brief an ihren Verleger Arthur Gregg Sulzberger erklärte. Dieser, ein relativ junger Mann ohne Stamina, habe ihr privat zwar oft zu verstehen gegeben, wie sehr er ihre Artikel schätzte, um sie danach kaum in Schutz zu nehmen, wenn andere zuhörten. Und nötig war das offenbar, denn Weiss galt als «kontrovers», nicht unbedingt in der Öffentlichkeit, aber in der Redaktion selbst, die sich in den vergangenen Jahren weit, weit nach links bewegt hat – wie links, mag man daran ermessen, dass schon jemand wie Weiss zu einer Provokation wurde.
Kolumne Markus Somm – Der Untergang der «New York Times»
Die Traditionszeitung erlebt einen Putsch der Linken. Die Welle der symbolischen Säuberungen, die gerade durch die USA schwappt, dürfte bald auch Europa erreichen.