Kinderbetreuung im Kanton ZürichDer Kanton muss Kita-Eltern mit Millionen unterstützen
Mit der familienergänzenden Betreuung gehe es zu wenig voran, findet eine Mehrheit im Zürcher Kantonsrat. Sie krempelt das System um.

Für viele Zürcher Eltern wird die familienergänzende Kinderbetreuung künftig weniger kosten. Der Kantonsrat hat der Regierung am Montag gegen deren Willen den Auftrag erteilt, die Finanzierungsregeln innert zweier Jahre zu ändern. Das sind die Neuerungen:
Neben der Gemeinde muss sich neu auch der Kanton an den Betreuungskosten im Vorschulalter beteiligen: beide zu je 20 Prozent. Heute zahlen Zürcher Eltern im Schnitt 75 Prozent des jährlichen Aufwands für einen Kita-Platz, der sich auf 25’000 Franken beläuft. Künftig werden es nur noch 60 Prozent sein.
Die Elternbeiträge müssen überall der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit entsprechen. Wer mehr verdient, zahlt mehr – und umgekehrt.
Der Kanton vergünstigt die Betreuungsangebote nicht direkt, sondern verteilt Betreuungsgutscheine an die Eltern, abhängig von deren Einkommen, Vermögen und Kinderzahl. Mütter und Väter können also selbst entscheiden, in welcher Krippe sie ihren Nachwuchs abgeben wollen.
Der maximale Steuerabzug für die Kinderbetreuung wird von heute gut 10’000 auf maximal 20’000 Franken pro Kind verdoppelt. Davon profitieren vor allem Eltern mit hohem Einkommen und grossen Arbeitspensen, die ihr Kind an mehr als zwei Tagen in der Woche betreuen lassen.