Der FCZ startet mit Heimsieg in die Saison
Am Ende mussten die Zürcher nochmals zittern. Nef rettet dem FCZ aber in den Schlussminuten den Sieg. Lugano gewinnt im Wallis.
Mit einem 2:1-Heimsieg gegen Thun gelang dem FC Zürich der Super-League-Auftakt nach Mass. Der Anwärter auf den 3. Platz benötigte aber einiges Glück und etwas Mithilfe des Gegners, um drei Punkte ins Zürcher Derby vom nächsten Samstag mitzunehmen.
Nef verhindert Ausgleich in den letzten Sekunden
Beinahe hätte der FCZ in den letzten Sekunden noch den Ausgleich kassiert. Alain Nef verhinderte den zweiten Gegentreffer bei einer unübersichtlichen Situation auf der Linie. Das Glück, das die Zürcher in dieser Szene auf ihrer Seite hatten, passte zum ganzen Spiel. Thun hätte den Punkt verdient, hatte aber in den entscheidenden Momenten Pech. Unter anderem traf Dennis Hediger in der 65. Minute die Latte und hatte Thuns Goalie Guillaume Faivre Adrian Winters Flachschuss, den er anderen Tagen wohl pariert hätte, zum 0:2 passieren lassen.
Vielleicht noch entscheidender für den Ausgang der Partie war das 1:0 nach einer Viertelstunde. Bei diesem half Thuns Verteidiger Roy Gelmi tatkräftig mit. Gelmi hätte den Pass von Izer Aliu zum Torschützen Marco Schönbächler problemlos klären können. Er schätzte die Situation aber falsch ein und spielte den Ball dem spekulierenden Zürcher schön in den Lauf. Schönbächler nutzte die Gelegenheit mit einem cleveren Chip an Faivre vorbei.
«Selbst verschuldeter Stress in der Schlussphase»
Das 0:2 nach einer Stunde kassierten die Thuner just in der Phase, in der sie am vehementesten auf den Ausgleich drängten und sie Zürichs Trainer Ludovic Magnin zur Hereinnahme eines zusätzlichen Verteidigers und zu einer Umstellung auf eine Dreierkette in der Abwehr drängten. Nach dem Anschlusstreffer durch Dejan Sorgic in der 87. Minute wurde es dann noch einmal einige Male brenzlig im Zürcher Strafraum.
Es überraschte darum nicht, dass Thuns Trainer Marc Schneider vor allem die zweite Halbzeit seiner Mannschaft positiv bewertete und FCZ-Coach Ludovic Magnin den schlechten Start seines Mannschaft in die zweite Halbzeit bemängelte. Magnin rüffelte seine Schützlinge für den «selbst verschuldeten Stress in der Schlussphase», den diese hätten vermeiden können.
Sions neuer Goalie leitet die Niederlage gegen Lugano ein
Nach Basel und Luzern startet auch Sion mit einer Heimniederlage in die neue Saison. Beim 1:2 gegen Lugano patzt der neue Goalie Anthony Maisonnial noch vor seiner ersten Ballberührung spektakulär.
Für den ersten Aufreger rund um den FC Sion hatte Christian Constantin mit dem Ausschluss der Journalisten der Walliser Zeitung «Le Nouvelliste» aus dem Tourbillon wegen unerwünschter Kommentare des Chefredaktors schon im Vorfeld gesorgt.
Der zweite Paukenschlag folgte bald nach dem Anpfiff, und auf diesen dürfte Anthony Maisonnial, Sions neuer Nummer-1-Goalie während der Verletzungspause von Anton Mitrjuschkin, noch lange angesprochen werden, vielleicht sogar sein Leben lang. Der 20-jährige Franzose liess nach 233 Sekunden einen Tessiner Befreiungsschlag aus über 80 Metern Entfernung passieren und leitete damit Sions Fehlstart massgeblich ein.
Maisonnial erholt sich von Malheur nur bedingt
Maisonnial unterschätzte die Flugbahn des Balls, den Luganos Aussenverteidiger Dragan Mihajlovic unweit der eigenen Strafraumgrenze wegspedierte, dermassen, dass dieser via Boden über ihn hinweg sprang und die Torlinie vor ihm erreichte. Von dieser Slapstick-Einlage erholte sich Maisonnial nur bedingt. Nach einer guten Stunde fiel er mit einer weiteren Unsicherheit auf, die ohne Folgen blieb, und auszeichnen konnte er sich nur einmal: In der 68. Minute verhinderte er das 0:3 gegen den frei vor ihm zum Abschluss gekommenen Assan Ceesay.
Sion macht das Spiel mehrheitlich, aber Lugano gewinnt
Maisonnials Teamkollegen schien der Patzer weniger aus der Bahn geworfen zu haben. In den Minuten nach dem frühen 0:1 hatten sie ihre beste Phase, ehe der verletzungsbedingte Ausfall von Adryan das Offensivspiel der Walliser nach 20 Minuten zum Erlahmen brachte.
Fortan machte Sion zwar mehrheitlich das Spiel, aber Lugano das nächste Tor. Fabio Daprelà reagierte nach einem Corner bei einem Pfostenschuss von Domen Crnigoj am schnellsten und konnte unbedrängt zum 2:0 einschieben. Erst ein von Anto Grgic in der 73. Minute versenkter Handspenalty brachte Sion noch einmal heran. Es blieb aber dabei: Ohne Adryan fehlte den Wallisern vorne das entscheidende Element.
Zürich - Thun 2:1 (1:0)
9310 Zuschauer. SR Schnyder. Tore: 16. Schönbächler (Aliu) 1:0. 62. Winter (Domgjoni) 2:0. 87. Sorgic (Salanovic) 2:1.Zürich: Brecher; Rüegg, Palsson, Mirlind Kryeziu, Pa Modou; Hekuran Kryeziu, Domgjoni; Khelifi (64. Nef), Aliu (46. Winter), Schönbächler (86. Dwamena); Frey.Thun: Faivre; Glarner, Gelmi (67. Fatkic), Sutter, Facchinetti (86. Kablan); Karlen, Hediger, Stillhart; Tosetti (82. Salanovic), Sorgic, Spielmann.Bemerkungen: Zürich ohne Kololli (noch nicht spielberechtigt), Rodriguez, Marchesano (nicht im Aufgebot), Bangura, Kempter, Maouche, Omeragic und Sarr, Thun ohne Costanzo, Ferreira und Joss (alle verletzt). 65. Lattenschuss Hediger. Verwarnungen: 48. Frey (Foul). 50. Karlen (Foul). 71. Stillhart (Foul). 85. Rüegg (Foul). 89. Hediger (Foul).
Sion - Lugano 1:2 (0:2)
8300 Zuschauer. SR Klossner. Tore: 4. Mihajlovic (Vécsei) 0:1. 38. Daprelà (Crnigoj) 0:2. 73. Grgic (Handspenalty) 1:2.Sion: Maisonnial; Maçeiras, Raphael (58. Baltazar), Neitzke, Lenjani; Grgic, Toma; Kasami, Adryan (19. Ndoye), Carlitos (64. Uldrikis); Djitté.Lugano: Baumann; Mihajlovic, Golemic, Daprelà, Masciangelo (90. Yao); Piccinocchi; Crnigoj (76. Abedini), Sabbatini, Vécsei, Carlinhos; Gerndt (63. Ceesay).Bemerkungen: Sion ohne Mitrjuschkin, Zock, Kouassi, Angha, Mveng, Fortune und Kukeli, Lugano ohne Da Costa, Bottani, Sulmoni, Schäppi und Janko (alle verletzt). 37. Lattenschuss Carlitos. 38. Pfostenschuss Crnigoj. Verwarnungen: 13. Carlinhos (Foul). 24. Golemic (Foul). 68. Sabbatini (Spielverzögerung). 81. Abedini (Foul). 82. Neitzke (Unsportlichkeit).Fussball
SDA/var
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