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«Das wäre das Ende für E-Voting»

Walter Thurnherr: «Wir testen lieber länger und gehen auf Nummer sicher.» Foto: Adrian Moser

Herr Thurnherr, Sie sind der «Mister E-Voting» des Bundes...

… jetzt hat der Bundesrat Ihr Prestigeprojekt beerdigt.

Es bleibt aber im Testmodus, ein Experiment.

Was hat den Ausschlag gegeben? Sicherheitsbedenken?

Worauf führen Sie den Stimmungswandel zurück?

Unser Eindruck ist: Nach vielen Rückschlägen hat der Bundesrat zuletzt gemerkt, dass er besser vom toten Pferd absteigt.

Bedauern Sie die Skepsis?

Sie sind Physiker. Fällt es Ihnen leichter als einem Durchschnittsbürger, einen positiven Zugang zum technologischen Fortschritt zu finden?

Wer Dürrenmatts «Physiker» liest, kennt deren besonderes Verhältnis zur Technologie.

Sie jedenfalls wurden in der E-Voting-Debatte als Fortschrittseuphoriker wahrgenommen.

Eine neue Volksinitiative verlangt ein E-Voting-Moratorium. Was sagen Sie dazu?

Die Initianten fordern, dass eine Abstimmung per E-Voting für den Laien genauso nachvollziehbar sein muss wie ein Votum per Brief- oder Urnenwahl. Ist das nicht berechtigt?

Ist die Schweiz fortschrittsskeptischer als andere Länder?

Die Turbo-Digitalisierer verweisen oft auf Estland als Vorbild.

Der Nachteil: Sie müssen die Bevölkerung überzeugen.

Die Glaubwürdigkeit der Verwaltung hat allerdings gelitten. Das Bundesgericht hat die Abstimmung über die Heiratsstrafe kassiert, weil das Abstimmungsbüchlein Fehler enthielt.

Zumindest liegt es im Moment im Trend, jedes Abstimmungsbüchlein zu verklagen.

Bleibt die Frage, ob Sie das weitere Prozedere als Bundeskanzler begleiten werden. Kandidieren Sie im Herbst für eine nächste Legislatur?