Schwere VorwürfeDarum liess Nike Neymar nach 15 Jahren fallen
Neue Details offenbaren, wie es zum Bruch zwischen dem Ausrüster und seinem Werbegesicht kam. Der Superstar soll eine Nike-Angestellte sexuell belästigt haben.

15 Jahre waren sie Partner gewesen. Und dann, von heute auf morgen, war Schluss. Ende August 2020 hiess es: «Neymar Jr. ist nicht länger ein Nike-Sportler.» Offizielle Begründung: keine. Als wäre es alltäglich, dass ein Unternehmen einen globalen Superstar fallen lässt, der allein auf Instagram über 150 Millionen Menschen erreicht und den es unterstützt, seit er 13 ist. Und dessen Vertrag zu jenem Zeitpunkt noch acht Jahre weiterlaufen sollte. Mitte September hiess es dann: Neymar trägt ab jetzt Puma. Thema abgehakt.
Ganz so einfach war das damals aber nicht mit Nike und Neymar. Wie das «Wall Street Journal» berichtet, hat der Vorwurf der sexuellen Belästigung zur Trennung geführt. Demnach beschuldigte eine Marketing-Mitarbeiterin von Nike den Brasilianer, er habe sie Anfang Juni 2016 in seinem Hotelzimmer in New York zum Oralsex zwingen wollen. Sie habe dort verschiedene Aktivitäten für Neymar und dessen Team koordiniert.
Neymar verweigert Kooperation
Die Zeitung schreibt weiter, das mutmassliche Opfer habe seinen Freunden und Arbeitskollegen vom Vorfall erzählt und 2018 schliesslich offiziell Beschwerde eingereicht beim Unternehmen. Nike habe darauf eine Untersuchung eingeleitet, doch Neymar wollte nicht mit den Ermittlern zusammenarbeiten. «Nike hat seine Beziehung zu dem Athleten beendet, weil er sich geweigert hat, bei einer Untersuchung von glaubwürdigen Vorwürfen wegen Fehlverhaltens gegenüber einer Mitarbeiterin zu kooperieren», sagt Hilary Krane, Leiterin der Rechtsabteilung von Nike.
Die Seite des Beschuldigten hat bereits auf den schweren Vorwurf reagiert. Eine Sprecherin sagte im «Wall Street Journal»: «Neymar Jr. wird sich mit allen Mitteln gegen diese haltlosen Anschuldigungen zur Wehr setzen, falls irgendwelche rechtlichen Ansprüche geltend gemacht werden, was bisher nicht geschah.» Und versicherte, dass geschäftliche Gründe zum Bruch geführt hätten.
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