Coronavirus in der Schweiz – +++ BAG meldet 2141 neue Fälle +++ Bund bestellt bei Roche Corona-Medikamente
Roche liefert der Schweiz ab Mitte Mai 3000 Dosen eines Corona-Medikaments. Die News im Ticker.
Das Wichtigste in Kürze:
Der Bundesrat hat zahlreiche Lockerungen der Massnahmen beschlossen. Kino, Fitness, Sport – seit Montag dem 19. April ist alles wieder möglich: Die wichtigsten Antworten zu den Lockerungen in der Übersicht.
Die Impfkampagne in der Schweiz nimmt Fahrt auf. Zahlen zeigen erste Erfolge.
Trotzdem geht der Trend hin zu einer beginnenden dritten Welle.
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Und hier gelangen Sie zur grossen Übersicht über die Impfquoten in den Kantonen: So weit ist die Schweiz mit dem Impfen.
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Dem BAG sind am Dienstag innerhalb von 24 Stunden 2141 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 13 neue Todesfälle und 77 Spitaleinweisungen. Vor einer Woche lag die Zahl der gemeldeten Ansteckungen bei 2241. Gleichzeitig registrierte das BAG damals zehn neue Todesfälle und 82 Spitaleinweisungen.
Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 8,0 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 331,88 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet.
Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 1,10. Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern beträgt zur Zeit 73,4 Prozent. 26,8 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten besetzt.
Insgesamt wurden bis vorgestern Abend 2'476'050 Impfdosen an die Kantone und Liechtenstein ausgeliefert. Davon wurden 2'100'669 Dosen verabreicht. 768'597 Personen sind bereits vollständig geimpft.
In den vergangenen 24 Stunden wurden dem BAG 23'812 neue Corona-Tests gemeldet. Seit Beginn der Pandemie wurden in der Schweiz und in Liechtenstein 6'633'770 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, wie das BAG weiter mitteilte. Insgesamt gab es 639'445 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus.
Von den mutierten Varianten des Coronavirus sind in der Schweiz bisher 42'231 Fälle entdeckt worden. 16'599 betrafen die britische Variante (B.1.1.7), 245 die südafrikanische (B.1.351) sowie 13 die brasilianische (P.1). 25'374 Fälle konnten keiner Variante eindeutig zugewiesen werden.
26'599 Personen mussten bisher wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung belief sich auf 9898.
Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung befanden sich laut Angaben des BAG 17'840 Menschen in Isolation und 31'162 Menschen in Quarantäne. Zusätzlich befanden sich 6039 Personen in Quarantäne, die aus einem Risikoland heimgekehrt waren.
Die 14-Tages-Inzidenz der Kantone:
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Vom 12. April bis 18. April sind in der Schweiz 285'552 Impfdosen gegen Covid-19 verabreicht worden. Dies geht aus den Angaben hervor, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag auf seiner Website veröffentlichte.
Pro Tag wurden damit durchschnittlich 40'793 Impfungen durchgeführt. Im Vergleich zur Woche davor stieg die Impfkadenz um 36 Prozent.
Insgesamt wurden bis Sonntag 2'100'669 Impfungen durchgeführt. Bislang sind 768'597 Personen vollständig geimpft, das heisst 8,9 Prozent der Bevölkerung haben bereits zwei Impfdosen erhalten. Bei 563'475 Personen wurden bislang nur die Erstimpfung durchgeführt.
Bereits an die Kantone ausgeliefert, aber noch nicht eingesetzt, sind momentan 375'381 Impfdosen. Zudem sind noch 143'025 Impfdosen beim Bund gelagert.
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«Zur Wahrung der Datensicherheit wird der Betrieb der Plattform meineimpfungen.ch temporär unterbrochen»: Dieser Satz ist für Userinnen und User zu lesen, die aktuell die Website von meineimpfungen.ch aufrufen. Seit im März bekannt wurde, dass die von offizieller Seite empfohlene Impf-Plattform mit massiven Sicherheitsproblemen zu kämpfen hat, ist die Seite offline.
Nun lassen die Betreibenden verlauten: Die Impfplattform ist sicher und soll deshalb Anfang Mai den Betrieb wieder aufnehmen. «Sämtliche identifizierten, kritischen Sicherheitslücken wurden behoben», sagt Mediensprecherin Nicole Bürki zu SRF.
Dass die Impfplattform auch tatsächlich im Mai wieder online geht, sei ein «Best-Case Szenario», sei man sich bei meineimpfungen.ch bewusst. Zuerst müsse die neu aufgesetzte Website nämlich noch einen Test durch externe Fachpersonen bestehen.
Das Vertrauen in meineimpfungen.ch ist nach dem Daten-Debakel gesunken. 1000 Nutzerinnen und Nutzer haben in den letzten Wochen ihr Konto gelöscht.
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Die Coronapandemie hat der Schweizer Gesellschaft einen Digitalisierungsschub verpasst. Besonders in den Bereichen Online-Shopping, Video-Telefonie und Streaming-Dienste ging es vorwärts, wie aus dem am Dienstag publizierten Monitor «Datengesellschaft und Solidarität 2021» der Stiftung Sanitas hervorgeht.
Bereits zum vierten Mal hat diese eine entsprechende Umfrage bei der Schweizer Bevölkerung durchführen lassen. Dabei standen Fragen zur Akzeptanz der digitalen Transformation und möglichen Einflüssen auf die gesellschaftliche Solidarität im Vordergrund.
Seien es Anfang des letzten Jahres noch besonders die Jungen gewesen, die durch den Druck des digitalen Wandels verunsichert und gestresst waren, so habe sich mitten in der Pandemie nun ein ganz anderes Bild gezeigt: Am Arbeitsplatz, im Gesundheitsbereich oder bezüglich sozialer Medien wie Instagram und Facebook habe die Bevölkerung im Januar 2021 deutlich weniger subjektiven Leistungsstress durch die alltägliche Lebensvermessung empfunden als im Januar 2020.
Der Druck durch Überwachungs- und Vergleichsmöglichkeiten mittels digitaler Anwendungen habe sich in Zeiten von Homeoffice und Social Distancing deutlich entspannt. Besonders ausgeprägt sei der Rückgang des gefühlten Leistungsdrucks für alle der befragten Altersgruppen am Arbeitsplatz ausgefallen.
Boom bei der Video-Telefonie
Mit dem Rückzug in die eigenen vier Wände aufgrund der beiden Lockdowns habe auch der virtuelle soziale Marktplatz an Bedeutung verloren. Bei den Jungen habe sich die Nutzung von Social-Media-Kanälen gegenüber dem Vorjahr besonders stark reduziert. Zudem empfänden nur noch halb so viele junge Menschen zwischen 18 und 35 Jahren zusätzlichen Leistungsdruck wegen Social Media wie Instagram und Facebook.
Einen Boom gab es dafür bei allen Formen der Video-Telefonie. Deren Nutzung, beispielsweise via Zoom, habe sich innert einem Jahr von 33 auf 59 Prozent verdoppelt – mit geringen Unterschieden zwischen den Altersgruppen. Streamingdienste wie Netflix schienen ausserdem auch bei den über 35- und über 55-Jährigen stetig mehr Anklang zu finden.

Fast 6000 Kinder und Jugendliche im Alter von 1 bis 19 Jahren aus dem deutschsprachigen Raum haben die Forschenden des Universitäts-Kinderspitals Zürich und der Universität Bern für ihre Studie befragt. Bei jüngeren Kindern füllten die Eltern den Online-Fragebogen aus. Am Dienstag wurden die Ergebnisse der Umfrage vom Frühling 2020 präsentiert.
Analysiert wurde das Erleben und Verhalten der Kinder während der Corona-Pandemie. Bis zu 43 Prozent der Befragten gaben an, vermehrt psychische Probleme zu haben. Kinder im Vorschulalter (1 bis 6 Jahre) zeigten mehr trotziges und aggressives Verhalten, Jugendliche (11 bis 19 Jahre) litten mehr unter Ängsten und Depressionen.
Bei den bis 10-Jährigen bestätigt die Studie, dass Die Art, wie die Eltern mit der Pandemie umgehen, sich sehr stark auf das seelische Wohlbefinden ihrer Kinder auswirkt. Jugendliche wiederum orientieren sich stärker an Gleichaltrigen. Weitere Faktoren, die zum «Schutz vor dem Coronafrust» beitragen, ist das bisherige fehlen psychischer Probleme, die Fähigkeit, eigene Emotionen zu regulieren und die Überzeugung, mit dem Stress der Coronakrise gut umgehen zu können.

16 Prozent der Umfrageteilnehmenden geben aber auch an, dass die Pandemie einen positiven Effekt auf sie habe. Die Studienverfasser gehen davon aus, dass dies einen Zusammenhang mit dem Wegfallen des Schulbesuches und den vermehrten Kontakt mit der Familie haben könnte. (tif)
Die Corona-Krise hat laut dem Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB) zu mehr Arbeitslosigkeit und zu prekären Jobs geführt. Der SGB fordert einen Mindeststundenlohn von 22 Franken und geregelte Arbeitsbedingungen.
«Die Corona-Krise hat in der Schweiz zu einem enormen Anstieg der Unterbeschäftigung geführt», teilte der SGB am Dienstag mit. Das Instrument der Kurzarbeit habe zwar viele Entlassungen verhindert. Doch auch nach der zweiten Welle seien ausserordentlich viele Berufstätige ohne Arbeit. Die jüngeren und die älteren Arbeitnehmenden seien überproportional betroffen.
Zudem sei es zu einem verstärkten Öffnen der Einkommensschere gekommen. Die Aussichten für die nächsten Monate seien beunruhigend. Auf dem Arbeitsmarkt sei keine substanzielle Erholung in Sicht. Der SGB fordert eine rasche Verlängerung der Kurzarbeit von 18 auf 24 Monate, um Entlassungen zu vermeiden.
Durch die Teil-Schliessungen der Wirtschaft seien prekäre Jobs gefördert worden, macht der SGB geltend. Die Schliessung der Restaurants etwa habe zu einem Boom bei den Essenslieferungen über Kuriere geführt. Diese hätten oft tiefe Löhne, unsichere Arbeitszeiten und eine schlechte soziale Absicherung. Nötig sind aus Sicht des SGB daher allgemeinverbindliche Gesamtarbeitsverträge, auch in neu entstandenen Jobs bei Kurieren und Online-Handel.
Der Bund hat mit dem Pharmahersteller Roche einen Vertrag für die Beschaffung von Medikamenten gegen das neue Coronavirus abgeschlossen. Die ersten Lieferungen werden Mitte Mai 2021 erwartet. Die Arzneimittelaufsicht Swissmedic gab offiziell grünes Licht für den Einsatz.
Der Bund bestellte 3000 Dosen des Medikamentencocktails, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag mitteilte. Über den Preis machte das Amt keine Angaben.
Bei den Medikamenten handelt es sich um eine Mischung der künstlichen Antikörper Casirivimab und Imdevimab, die eine Resistenz gegen das Virus erzeugen. Entwickelt hat das Mittel das US-Biotechnologieunternehmen Regeneron Pharmaceuticals in Partnerschaft mit Roche.

In der Schweiz empfahl die wissenschaftliche Covid-19-Taskforce des Bundes den Einsatz solcher Medikamente. Obwohl das Konzentrat mit dem Namen «RegN-Cov2» noch keine Zulassung haben, liess Swissmedic seine Verschreibung ausnahmsweise zu.
Die Wirkstoffe in dem Medikament fielen neu unter die Covid-19- Verordnung 3 des Bundes und dürften nach der Einreichung eines Zulassungsgesuchs in Verkehr gebracht werden, teilte die Arzneimittelaufsicht am Dienstag mit.
Die Behörde gab offiziell am 16. April grünes Licht. Die bisherigen Erfahrungen zeigten laut Swissmedic, dass Krankheitsverläufe durch das Arzneimittel abgeschwächt werden konnten.
Bund trägt Kosten
Der Bund übernimmt die Kosten der Behandlungen bis sie von der obligatorischen Krankenversicherung vergütet werden, was erst mit der Zulassung und der Aufnahme in die Liste der kassenpflichtigen Medikament möglich wird. Die ersten Behandlungen sollen ab Mitte Mai für bestimmte Risikopatientinnen und -patienten verfügbar sein, wie der Bund mitteilte.
Beim Medikament handelt es sich um einen künstlichen Antikörper-Cocktail. Er wird im frühen Krankheitsstadium einmalig intravenös verabreicht, wenn das Risiko für einen schweren Verlauf besteht. Vorbild und Grundlage sind Antikörper, die aus dem Plasma von Menschen stammen, die Covid-19 überstanden haben.
Medikamente mit monoklonalen Antikörpern gibt es bereits seit den 1990er-Jahren. Sie wurden bisher meist gegen Krebserkrankungen oder Autoimmunkrankheiten eingesetzt.
Die USA hatten dem Medikament bereits im November 2020 eine Notfallzulassung erteilt. Auch in der EU kommt das Arzneimittel ohne Zulassung bereits zur Anwendung.
Die Covid-19-Pandemie verändert das Suchverhalten der Bevölkerung auf entsprechenden Plattformen. Statt Reisebüros, Tanzschulen oder Taxis suchen Schweizerinnen und Schweizer nach psychologischen Praxen, Schönheitschirurgie oder Hypnosen. Zudem waren öffentliche Toiletten gesucht wie kaum zuvor.
Das teilten die beiden Such- und Buchungsplattformen local.ch und search.ch am Dienstag aufgrund einer Datenanalyse zwischen Februar 2020 und Februar 2021 mit. Demnach stiegen die die Anfragen bei psychologischen Praxen in der Periode um 66 Prozent verglichen mit dem Zustand vor einem Jahr.
Die Kontakte zu Kindertagesstätten nahmen um 62 Prozent zu und jene zu Architekturbüros um 50 Prozent. Generell stiegen die Kontakte im Bereich Verbesserung und Verschönerung der Wohnung oder des Hauses.
Neben dem Umfeld standen auch die eigene Person und das Haustier im Fokus. Für Schönheitschirurgie stiegen die Abfragen um 30 Prozent, Die Hypnose-Kontakte legten um 16 Prozent zu und jene zur Kinesiologie um 15 Prozent. Hoch im Kurs standen mit einer Zunahme um 32 Prozent die Prozent die Fussheilkunde und die Zahnhygiene (+12,7 Prozent).
Bei der Mobilität stieg das Interesse für Fahrräder um 44 Prozent. Abfragen von Autodienstleistungen wie Lackieren oder Ersatzteile steigerten sich ebenfalls um teilweise deutlich mehr als ein Drittel. Die Taxiabfragen dagegen sackten um 52 Prozent ab. Jene nach Tanzschulen brachen um 69 Prozent ein und die nach Hotels um 44 Prozent.
Starke Zunahmen zeigten die Abfragen von öffentlichen Toiletten mit einem Plus von 60 Prozent. Die beiden Dienstleister vermuten, dass dies eine Folge der geschlossenen Restaurants sind. Das Wetter dagegen stiess mit einem Rückgang von 26 Prozent auf deutlich weniger Interesse. Dass der Onlinehandel in der Pandemie boomte, schlug sich ebenfalls in den Daten nieder.
Der Pharmakonzern Roche hat nach eigenen Angaben bisher 14 Millionen Coronavirus-Selbsttests für zuhause an die Apotheken in der Schweiz ausgeliefert. Derzeit könnten alle Bestellungen ausgeführt werden, teilte Roche am Montag auf Anfrage mit.
Roche kann pro Woche über fünf Millionen Tests bereitstellen, wie eine Sprecherin des Unternehmens am Montagabend auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA schrieb. In der vergangenen Woche habe Roche täglich liefern können.
Die Selbsttests für zuhause werden seit dem 7. April angeboten. Pro Person können gegen Vorweisung der Krankenkassenkarte jeden Monat fünf Gratistests in einer Apotheke bezogen werden. Die Tests sollen helfen, Infektionsketten zu unterbrechen.
Wenige Tage nach der Lancierung der Tests war bekannt geworden, dass Roche vorübergehend keine Lieferungen mehr tätigen könne, auf Grund der hohen Nachfrage, wie es damals hiess.
Im Zusammenhang mit der Beschaffung von 25'000 FFP2-Schutzmasken haben der Kanton Glarus und das Kantonsspital Glarus Strafanzeige gegen eine Handelsfirma und gegen Unbekannt eingereicht. Sie ersuchen um die Eröffnung eines Strafverfahrens wegen Betrug, Wucher, Gefährdung des Lebens sowie Verstoss gegen das Heilmittelgesetz.
Die Strafanzeige wurde am 14. April bei der Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich eingereicht, wie der Kanton Glarus und das Kantonsspital am Montag mitteilten.
Aufgrund der bisherigen Abklärungen könne nicht ausgeschlossen werden, dass sich die Beschuldigten der angezeigten Delikte schuldig gemacht hätten, hiess es. Glarus sei deshalb nach kantonalem Recht zu einer Strafanzeige verpflichtet, welcher sich das Kantonsspital anschliesse.
Der Fall geht auf den Beginn der Corona-Pandemie im Frühling 2020 zurück. Auch im Glarnerland mussten damals sehr grosse Mengen FFP2-Masken für den Einsatz im Gesundheitsbereich beschafft werden.
Das Kantonsspital kaufte für den Eigenbedarf ein und zusätzlich im Auftrag des Kantons für weitere Gesundheitseinrichtungen. Die Einkäufe tätigte das Spital über eine Handelsfirma, bei der auch weitere Behörden Schutzmasken bezogen.
Zertifikate waren gefälscht
Die beim Einkauf üblichen Vorsichtsmassnahmen seien vom Kantonsspital eingehalten worden, hiess es in der Mitteilung weiter. Insbesondere wurden Zertifikate verlangt, welche die Echtheit und die Schutzfunktion der Masken bestätigten.
25'000 Schutzmasken erwiesen sich im Gebrauch dennoch als mangelhaft. Aufgedeckt wurde das Debakel Anfang März 2021 in der Sendung «Rundschau» des Schweizer Fernsehens SRF. Gemäss deren Recherche waren die Zertifikate gefälscht und die Masken erfüllten die gesetzlich vorgegebenen Anforderungen nicht ansatzweise.
Daraufhin stellte der Kanton Glarus die Verhandlungen mit der Handelsfirma ein und liess den Sachverhalt rechtlich prüfen. Das führte nun zur Einreichung der Strafanzeige. Ein Teil der Masken konnte zudem dem Lieferanten zum Einstandspreis zurückgegeben oder gegen qualitativ bessere Masken umgetauscht werden.
Obwohl die Firma in der Medienmitteilung nicht mit Namen genannt wird, gibt es mehrere Hinweise darauf, dass es sich um die Emix Trading AG mit Sitz in Zug handelt. So liess in besagter Rundschau-Sendung ein Glarner Regierungsrat bereits verlauten, dass man sich rechtliche Schritte gegen Emix überlege, wie diese Zeitung berichtete.
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Die Spitäler Schaffhausen haben am Montag vor einem Kapazitätsengpass bei der Betreuung von Corona-Patienten gewarnt. Übers Wochenende mussten mehrere Intensivstations-Patienten ausserkantonal betreut werden.
Am Montag lagen zehn Corona-Patienten auf der Isolationsstation, wie die Spitäler Schaffhausen mitteilten. Auf der Intensivstation liegen sechs Patienten – drei Corona- sowie drei Nicht-Corona-Patienten -, die alle beatmet werden müssen. Damit sind alle Beatmungsplätze belegt.
Die Verlegung von Patientinnen und Patienten in ausserkantonale Spitäler gestaltet sich zudem äusserst schwierig. Andere Institutionen befinden sich in einer ähnlichen Situation.
Die momentane Lage bereite den Spitälern Sorge, heisst es in der Mitteilung weiter. So auch die Bilder der rund 1000 Gegnerinnen und Gegner der Corona-Massnahmen, die sich am Samstag auf dem Fronwagplatz versammelt hatten – zumeist ohne Masken und Sicherheitsabstand.
In Schaffhausen wurden seit Beginn der Corona-Pandemie 4200 Personen positiv auf das Coronavirus getestet, 75 Personen sind gestorben. 7'788 Personen haben mittlerweile beide Impfdosen erhalten.
Dem BAG sind am Montag innerhalb von 72 Stunden 4905 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig wurden 16 neue Todesfälle und 148 Spitaleinweisungen registriert. Die Positivitätsrate beträgt 6,8 Prozent bei 71'805 neu gemeldeten Tests.
Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei den PCR-Tests bei 8,9 Prozent, bei den Antigen-Schnelltests bei 5,6 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 322,09 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet.
Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag am 9. April bei 1,10. Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern beträgt zur Zeit 68,7 Prozent. 27,1 Prozent der verfügbaren Intensivbetten Betten werden von Covid-19-Patienten besetzt.
Insgesamt wurden bis am 14. April 2'427'250 Impfdosen an die Kantone und Liechtenstein ausgeliefert. Davon wurden 1'966'485 Dosen verabreicht. 732'812 Personen sind bereits vollständig geimpft.
Seit Beginn der Pandemie wurden in der Schweiz und in Liechtenstein 6'609'958 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, wie das BAG weiter mitteilte. Insgesamt gab es 637'304 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus.
Von den mutierten Varianten des Coronavirus sind in der Schweiz bisher 42'211 Fälle entdeckt worden. 16'580 betrafen die britische Variante (B.1.1.7), 245 die südafrikanische (B.1.351) sowie 13 die brasilianische (P.1). 25'373 Fälle konnten keiner Variante eindeutig zugewiesen werden.
26'522 Personen mussten bisher wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung belief sich auf 9885.
Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung befanden sich laut Angaben des BAG 17'850 Menschen in Isolation und 31'185 Menschen in Quarantäne. Zusätzlich befanden sich 6053 Personen in Quarantäne, die aus einem Risikoland heimgekehrt waren.
7-Tages-Inzidenz der Kantone:
Die Übersicht der Impfquoten: So weit ist die Schweiz mit dem Impfen
Das Unternehmen Curevac Swiss hat beim Heilmittelinstitut Swissmedic ein Zulassungsgesuch für seinen Impfstoffkandidaten CVnCoV eingereicht. Damit startet in der Schweiz das fünfte Zulassungsverfahren für einen Impfstoff gegen das Sars-CoV-2-Virus. Das teilte die Aufsichtsbehörde am Montag mit. Die Schweiz hat bereits fünf Millionen Impfdosen bei Curevac bestellt.
Swissmedic bewerte die wissenschaftlichen Daten mit der rollenden Begutachtung, sobald sie verfügbar seien und von den Firmen eingereicht würden, hiess es. Curevac könne für ihren Impfstoffkandidaten laufend Unterlagen übermitteln, ohne auf die abschliessenden Ergebnisse der klinischen Studien warten zu müssen.
Swissmedic erhalte so noch vor Abschluss der Zulassungsstudien (Phase-III-Studien) ein erstes Bild zum Nutzen-Risiko-Profil des Impfstoffs, schrieb das Heilmittelinstitut. Mit diesem aus den bisherigen Zulassungen von Corona-Impfstoffen bewährten Verfahren könnten die nötigen Anforderungen an Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität sorgfältig und gleichzeitig sehr schnell geprüft werden.
Die Dauer der rollenden Begutachtung hängt dabei gemäss Swissmedic von der Vollständigkeit der durch Curevac eingereichten Daten und den Resultaten der klinischen Versuche ab. Sie könne deshalb nicht vorausgesagt werden.

Ab heute dürfen die Gastronomiebetriebe ihre Terrassen wieder öffnen. Die winterliche Temperatur von 5 Grad machen es aber den Wirtinnen und Wirten, die öffnen wollen, nicht gerade einfach. Einige wenige hartgesottene Gäste haben sich jedoch davon nicht abhalten lassen und und ihren Morgenkaffee gerne an der Kälte getrunken — sehr oft in Verbindung mit einem knusprigen Gipfeli.
Einiges lebendiger ist es offenbar am Montagvormittag in den Fitnesscentern. Im Migros Fitnesspark von Winterthur beispielsweise haben bereits vor 9 Uhr rund 50 Personen trainiert.

Alain Bersets Innendepartement arbeitet gemäss «SonntagsBlick» an einem Öffnungskonzept für Grossveranstaltungen. Bereits am Mittwoch soll es dem Bundesrat vorgelegt werden und anschliessend die Kantone konsultiert werden. Ein erster Entwurf gehe davon aus, dass ab Anfang Juli bis Ende August Anlässe mit bis 1000 Personen möglich sind. Ab 1. September könnten dann Veranstaltungen mit bis zu 5000 Besuchern erlaubt werden. Diese Eckwerte seien erste Entwürfe und keineswegs in Stein gemeisselt, heisst es in Bern. Alles hängt von der Entwicklung der Pandemie ab. Die Planung aber soll möglichst rasch beginnen.
Zugang zu Konzerten oder Fussballspielen: Sollen Menschen, die gegen das Coronavirus geimpft sind, gewisse Privilegien geniessen? Noch im November 2020 lehnte eine deutliche Mehrheit dies ab: 59 Prozent der Befragten waren dagegen, dass Geimpfte eine Sonderbehandlung erhalten. Nun, da die Impfung in der Schweiz langsam vorankommt, hat die Stimmung gedreht, wie eine repräsentative Befragung des Onlinevergleichsdienstes comparis.ch, die im April bei 1043 Personen durchgeführt wurde. Gemäss der Umfrage, die der «SonntagsBlick» publik macht, sprechen sich heute 48 Prozent für eine Bevorzugung von Personen aus, die geimpft oder genesen sind oder einen negativen Covid-Test vorweisen können. 44 Prozent lehnen dies weiterhin ab; 8 Prozent haben dazu keine Meinung.
Fast 1000 Gegnerinnen und Gegner der Corona-Massnahmen haben sich am Samstagnachmittag in der Schaffhauser Fussgängerzone zu einer Demonstration versammelt. Bewilligt war die Kundgebung nicht. Die Polizei schritt dennoch nicht ein.
Die Schaffhauser Polizei war zwar mit einem Grossaufgebot vor Ort. Sie hielt sich aber gemäss einer Mitteilung nach Ende der Kundgebung «im Sinne der Verhältnismässigkeit» zurück, weil die Demonstration friedlich verlief. «Auch wir bleiben ruhig. Gegen Unvernunft gibt es keine Mittel», begründete die Polizei ihr Vorgehen bereits am Nachmittag auf Twitter.
Insgesamt habe sie 31 Wegweisungen ausgesprochen, drei Reisebusse bei der Anfahrt zurückgeschickt und eine Person wegen Widerhandlung gegen die Wegweisung verzeigt, schrieb die Polizei am Abend in der Mitteilung. Neben den Verstössen gegen die Schutzmassnahmen habe es keine weiteren Straftaten gegeben.

Während rund drei Stunden standen die knapp 1000 Massnahmen-Gegner auf dem Fronwagplatz und beschallten die Fussgängerzone mit Kuhglocken und Trillerpfeifen. Treichler zogen durch die Gassen. Eine Maske trug aus Prinzip niemand.
Eigentlich hatte die Stadt Schaffhausen genau dieses Szenario befürchtet und ihre anfangs erteilte Bewilligung am Donnerstag wieder zurückgezogen. Der Stadtrat begründete dies damit, dass die Maskenpflicht wohl nicht eingehalten werde, wie es auch bei den Demonstrationen in Altorf und Liestal der Fall war.
Zudem könne nicht ausgeschlossen werden, dass es zu Störungen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung komme. Massnahmen-Gegner riefen in den Sozialen Medien nach der entzogenen Bewilligung aber erst recht dazu auf, nach Schaffhausen zu reisen.
Das 39. Eidgenössische Hornusserfest 2021 findet nicht statt. Das finanzielle Risiko, die Verpflichtungen gegenüber Partnern, Sponsoren und Helfenden sei nicht mehr kalkulierbar gewesen, teilten das Organisationskomitee und der Eidg. Hornusserverband am Samstag mit.
Das Hornusserfest hätte vom 20. bis 29. August in Thörigen/Bleienbach stattfinden sollen. Der sportliche Grossanlass findet alle drei Jahre statt. Das nächste Eidg. Hornusserfest findet 2024 in Höchstetten statt.
Im Kanton Aargau dürfen Erotik-Betriebe ab Montag wieder öffnen. Noch nicht erlaubt ist ihnen, in den Innenräumen eine Gastronomie anzubieten und Wellness-Einrichtungen in Betrieb zu nehmen.
Die Schliessung von Bordell- und Erotik-Betrieben, Cabarets, Etablissements, Sex-, Strip- und Saunaclubs war am 18. Dezember 2020 beschlossen worden. Die entsprechende Verfügung laufe nun per 19. April aus und werde nicht verlängert, teilte der Kanton Aargau am Freitag mit.
Der kantonsärztliche Dienst erachtet es demnach wegen der Lockerungen des Bundesrats und wegen der schwierigen Situation der Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter als gerechtfertigt, den Erotik- und Sexbetrieben und insbesondere den dort Arbeitenden eine Perspektive zu geben. Es müssten aber strikte Schutzmassnehmen berücksichtigt werden.
Im Kanton Bern sind neu Demonstrationen mit maximal 100 statt wie bisher 15 Personen erlaubt. Bei den Kundgebungen gilt weiterhin die Maskentragpflicht.
Der Regierungsrat hat nach den am Mittwoch vom Bundesrat beschlossenen Lockerungen der Corona-Massnahmen die kantonale Covid-19 Verordnung entsprechend angepasst, wie er am Freitag mitteilte.
Die Kundgebungsfreiheit sei ein wichtiges Grundrecht, schreibt die Regierung. Aus diesem Grund habe sie die Verordnung im Bereich der Kundgebungen an die Regelung des Bundesrats für Veranstaltungen im Aussenbereich vor Publikum angepasst. Dort erlaubt der Bund 100 Personen – im Gegensatz zu normalen Menschenansammlungen, wo nur 15 Personen erlaubt sind.
Der Bund erlaubt Demonstrationen ohne Begrenzung der Teilnehmerzahl. Er stellt es den Kantonen aber frei, strengere Regeln festzulegen. Die 15er-Regel galt im Kanton Bern seit Ende Februar. Damals hatte der Bundesrat entschieden, dass sich maximal 15 Personen draussen treffen dürfen.
sda/reuters/red
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Am 16. April rund 10'000 weniger Tests als heute. Die Fallzahlen jedoch fast identisch. Pos.Rate PCR Tests bei 9.1%, am 16. knapp 7.
Ja, die Entspannung ist da, die Pandemie bald durch. :-)