Bürgermeister von Danzig erliegt seinen Verletzungen
Der bei einem Messerangriff schwer verletzte Pawel Adamowicz ist im Spital gestorben.
Der bei einer Messerattacke niedergestochene Danziger Bürgermeister Pawel Adamowicz ist seinen Verletzungen erlegen. «Trotz all unserer Bemühungen haben wir ihn nicht retten können», sagte der Arzt Tomasz Stefaniak am Montag laut der Nachrichtenagentur PAP.
Adamowicz war am Sonntagabend bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung vor den Augen hunderter Menschen von einem Angreifer niedergestochen worden. Er erlitt demnach schwere Verletzungen an Herz, Zwerchfell und Organen im Bauchraum.
Angreifer stammt aus Danzig
Die Staatsanwaltschaft wirft dem mutmasslichen Täter versuchten Mord vor. Der 27-Jährige habe nach vorläufigen Erkenntnissen aus niederen Beweggründen gehandelt, sagte der stellvertretende Generalstaatsanwalt Krzysztof Sierak. Die Ermittlungen gegen den Mann dauerten an, eine Anklage stand zunächst aus.
Die Ermittler schlossen eine psychische Erkrankung bei dem 27-Jährigen nicht aus und kündigten eine psychologische Untersuchung an.
Medienberichten zufolge war Rache das Motiv für die Tat. Der Täter hatte nach der Tat gerufen, dass er unschuldig in Haft gewesen sei, wie in Medien verbreitete Videoaufnahmen zeigten. Daran gab er Adamowiczs ehemaliger Partei Bürgerplattform PO die Schuld, wie es hiess. Der Mann war polnischen Behörden zufolge wegen mehrerer bewaffneter Banküberfälle fünfeinhalb Jahre in Haft.
Adamowicz war seit 1998 Bürgermeister von Danzig. Die liberal-konservative Bürgerplattform (PO) war von 2007 bis 2015 an der Regierung, Ministerpräsident war bis zu seiner Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft im Jahr 2014 Parteichef Donald Tusk. Die PO hatte Adamowicz bei der Kommunalwahl im Herbst unterstützt.
«Akt der Barbarei»
Die Tat während einer bekannten Benefizveranstaltung der Organisation WOSP erschütterte ganz Polen. Bei dem jährlichen Event wird Geld für die Ausstattung von Kinderspitälern gesammelt.
Der Angriff auf das Leben Adamowiczs müsse aufs Schärfste verurteilt werden, schrieb Ministerpräsident Mateusz Morawiecki bei Twitter. Innenminister Joachim Brudzinski sprach von einem «Akt der Barbarei». Polens Präsident Andrzej Duda bat die Polen, dem Verletzten mit Gedanken und Gebeten beizustehen. Nach der Tat vor den Augen der Öffentlichkeit boten Danzigs Stadtbehörden den Anwohnern eine psychologische Betreuung an.
SDA/red
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