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Meinung

Bürger-Chat mit strikten Regeln

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BotTalk

Nach Website und Gemeinde-App sollen die Gemeinden und Städte ihre Bürger elektronisch jetzt auch dort informieren, wo das Privatleben stattfindet: In den Social Media. Muss das sein? Ja, sagt der Projektleiter der Gemeinde Meilen. Damit kommuniziere sie dort mit der Bevölkerung, wo diese sich zum Austausch von Informationen regelmässig aufhält. Ja aber, sage ich. Facebook, Twitter, Instagram & Co. sind geeignete Kanäle, um Botschaften auszustreuen. Doch der Bürger-Chat verlangt nach strikten Regeln. Es darf ja nicht vergessen werden, dass solche direkt versandten Botschaften immer etwas bezwecken: Einfluss nehmen auf die Empfänger. Nicht umsonst blüht das Feld der Influencer in den Social Media — mit kommerzieller wie auch politischer Absicht.

Die Nähe zur Politik ist eine Gratwanderung für Gemeinden und Städte, die mittels Social Media kommunizieren. Die Informationen sollten darum hauptsächlich Angebote und Veranstaltungen bekannt machen, im Sinne einer Aktivierung — mobiler Bürgerservice, sozusagen. Die politische Botschaft bleibt möglichst ausgespart. Wer Social Media zur Propaganda benutzt, läuft Gefahr, Misstrauen und Widerstand zu ernten.

Die Social Media eignen sich hervorragend für den Dialog. Die Gemeinden und Städte sind daher angehalten, mit Facebook, Twitter, Instagram & Co. nicht Einweg-Kommunikation zu betreiben. Dazu braucht es geschultes Personal, dass diesen Dialog objektiv und regelmässig führt. Und auf Social Media kommunizieren heisst nicht, die bewährten Wege der Information zu verlassen. Das direkte Gespräch sowie die vertiefte Diskussion in den traditionellen Medien muss weiter gepflegt werden.

Auch die Bevölkerung muss Regeln einhalten: Social Media sind kein Mittel, um egoistischen Dampf abzulassen. Ein Shitstorm ist nämlich das Gegenteil von dem, was die Informationen bezwecken sollen: Das Zusammenleben im Dorf erleichtern.