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Shirley Bassey beendet Karriere
«Bin der einzige Mensch, der drei Bond-Songs gesungen hat!»

Glamourös wie immer: Für das grosse Finale liess sich Shirley Bassey ganz in Gold ablichten.
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Shirley Bassey hat ein neues Album herausgebracht. Verzeihung. Dame Shirley Bassey heisst das, für die Normalsterblichen. Das Album trägt den Titel «I Owe It All To You». Ich verdanke euch alles. Der ist an ihre Fans gerichtet.

Und es klingt wie immer. Bläserexplosionen und Streicherwolken, über denen sie ihre Stimme aufwallen lässt. Hie und da taucht mal eine elektrische Gitarre auf, aber das klingt alles immer noch so, als hätte sich in der Popmusik nichts getan, seit sie 1956 mit 19 Jahren ihre erste Single «Burn My Candle (At Both Ends)» veröffentlichte. Alles grosse Gesten. So wie das offizielle Porträt zum Album, das sie in einer italienischen Villa aufnahm.

Sie haben sich immer konsequent den Moden widersetzt. Wie eine wahre Diva. Sie hatten immer ein grosses Orchester hinter sich. Wie auch jetzt auf Ihrem neuen Album.

Ich habe aber auch «History Repeating» mit den Propellerheads gemacht. Und «We Got Music» mit Dario G.

Stimmt natürlich. Aber als Rock und Pop aufkamen. Sie waren ja dabei, als Rock 'n' Roll aufkam. Wie fanden Sie das damals?

Einiges war ein richtiger Schock. Einiges. Die sanfteren Sachen mag ich!

Ein paar Rocksongs haben Sie selbst aufgenommen. Ihre Version von «Light My Fire» von The Doors ist Legende. Auf Ihrem neuen Album «I Owe It All To You» covern Sie Elvis' «Always on my Mind». Was macht einen Rocksong Ihrer würdig?

Dass ich ihn verändere. Dass ich ihn vom Rocksong in eine Bassey-Ballade verwandle. Ich probe so was so lange, bis ich das Gefühl, habe, jetzt ist es meins.

Die meisten Rocksongs sind in den Tonarten G-Dur und E-Dur. Welche Tonarten liegen Ihnen am meisten?

Ich singe in allen Tonarten. Wir proben jeden Song so lange, bis wir die beste Tonart dafür gefunden haben.

Wobei sich der Jazz als eigentlicher roter Faden durch Ihr Werk zieht. Wann kam der in Ihr Leben?

Als ich ein kleines Mädchen war. Mein Bruder Henry liebte Jazz und Blues. Und Judy Garland. Judy wurde mein Idol. Später habe ich sie getroffen, und wir wurden Freundinnen. Sie war so lebendig und so «bubbly». Und wir haben auch einiges an «Bubbly» getrunken!

«‹I Owe It All To You› ist mein grosses Finale.»

War das zu der Zeit, als man Sie für den Titelsong für «Goldfinger» holte?

Da war ich auf Tour mit John Barry und seinem Orchester. John erzählte mir, dass er gerade den Titelsong für den neuen Bondfilm «Goldfinger» fertig geschrieben hätte, aber noch keinen Text habe. Ich sagte, John, ich bin eine Sängerin der Worte, ich höre mir nie nur Musik an. Aber als er mir das Stück dann vorspielte, war ich sofort wie gefesselt. Ich meinte, mir egal, was da für ein Text dazukommt, das mach' ich!

James Bond ist Ihnen immer geblieben. Bis heute.

Und das bedeutet mir wirklich viel. Ich bin der einzige Mensch, der drei Bond-Songs gesungen hat! Wie fantastisch ist das denn?

Jetzt kommt Ihr neues Album. Das wie ein Abschied wirkt. Ist wirklich Schluss?

Ja. «I Owe It All To You» ist mein grosses Finale.

Gehen Sie wenigstens noch mal auf Tour, wenn der Lockdown und die Beschränkungen vorbei sind?

Ich glaube nicht.

Und was tragen Sie jetzt im Lockdown?

Irgendwas Bequemes. Trainingsanzüge. Pyjamas.

Shirley Bassey, «I Owe It All To You», Decca Records