Bald sind die neuen Gebärzimmer im Spital Zollikerberg bereit
Der neue Trakt des Spitals Zollikerberg ist fertiggestellt. Er umfasst unter anderem die Gebärabteilung, die Neonatologie und sechs Operationssäle. In wenigen Wochen wird er in Betrieb genommen. Das Spital reagiert damit auf die steigende Zahl von Patienten und Geburten.
Im Juli wirds steril. Im Moment aber laufen noch die letzten Einrichtungsarbeiten im neuen Nordbau des Spitals Zollikerberg. Chefarzt Eduard Vlajkovic, Leiter der Frauenklinik des Spitals, strahlt. Im Neubau stehen sechs Gebärzimmer bereit, das sind zwei mehr als bisher. Vier davon verfügen über je eine Geburtswanne. Das bedeutet nicht, dass alle Frauen dort ihre Kinder unter Wasser zur Welt bringen. Viele Gebärende sind einfach froh um die entspannende Wirkung des warmen Wassers.
Vlajkovic freut sich auch darüber, dass in die neue Gebärabteilung ein Notfalloperationssaal integriert ist. «Die Geburtshilfe ist eines der akutesten Fächer der Medizin», sagt der Chefarzt. «Man muss oft notfallmässig handeln.» Ungeplante Kaiserschnitte machen einen grossen Teil der Geburtshilfenotfälle aus.
Zehn Prozent Zuwachs
Kurz sind die Wege in der neuen Gebärabteilung nicht nur zum Notfalloperationssaal, sondern auch zur Neonatologie. Sie liegt direkt angrenzend. Dorthin werden Neugeborene verlegt, wenn sie spezielle Behandlung brauchen, beispielsweise wenn sie zu früh zur Welt gekommen sind.
«Geburtshilfe ist eines der akutesten Fächer der Medizin, man muss oft notfallmässig handeln.»
Das Spital Zollikerberg hatte schon eine eigene Neonatologie-Abteilung, als das noch nicht Standard war. Das sei wohl einer der Gründe, warum das Spital für Geburten besonders beliebt sei, vermutet Spitaldirektorin Orsola Vettori. An erster Stelle nennt sie aber das Team: «In der Frauenklinik haben wir viele langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.»
Im Jahr 2016 kamen in der Klinik erstmals über 2000 Kinder zur Welt, zehn Prozent mehr als im Vorjahr. 2003 waren es noch 1010. Dieses Jahr zählte das Spital bis vorgestern 882 Neugeborene. In den neuen Geburtsräumen wird das erste Baby voraussichtlich am 5. oder 6. Juli schreien, auf dann ist der Umzug der Geburtsabteilung geplant.
Ein Operationssaal mehr
Gebärabteilung und Neonatologie sind im Erdgeschoss des Neubaus untergebracht. Ebenso die Zentralsterilisation, wo medizinische Geräte für das Spital und externe Kunden gewaschen und 18 Minuten lang auf 134 Grad Celsius gehalten werden, sodass auch der letzte Keim abstirbt.
Viele der Instrumente werden ein Stockwerk höher gebraucht. Dort befinden sich sechs Operationssäle – einer mehr als das Spital Zollikerberg bis jetzt hatte. Vier sind für stationäre und zwei für ambulante Operationen vorgesehen. Alle können aber auf beide Arten genutzt werden.
Was nicht jeder Patient weiss: Manche Ärzte operieren mit Musik entspannter, darum sind die Operationssäle mit Musikanlagen ausgerüstet. Nicht aus den Boxen, sondern aus dem dritten Stock kommt Grundlegenderes in die Operationssäle: Luft, Wasser, Strom, Wärme, Kälte – die ganze Gebäudetechnik ist im Dachgeschoss untergebracht, zudem auch das Rechenzentrum des Spitals.
Der Bau des neuen Flügels hat anderthalb Jahre gedauert. Die nach dem Umzug frei werdenden Räume werden bis Frühling 2018 umgebaut, damit sie die Tagesklinik aufnehmen können. Diese befindet sich jetzt provisorisch im Gartenflügel. Der wird später abgerissen, sodass der Park wieder ganz Park ist. Die gesamten Bau- und Umbaukosten dürften rund 35 Millionen Franken betragen.
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