Österreichischer Zocker erhält 2,5 Millionen Euro zurück
Ein Spielsüchtiger ging gegen einen Konzern vor Gericht – und gewann das Duell im Tribunal.

Er verzockte sein Vermögen an Glücksspielautomaten, nun kriegt er die Summe plus Zinsen zurück: So erging es einem Österreicher, der erfolgreich gegen den Automaten-Betreiber Novomatic geklagt hatte. Das Landgericht Wiener Neustadt (Niederösterreich) entschied nämlich, dass der Konzern dem Mann rund 2,5 Millionen Euro zurückzahlen müsse.
Das ging aus dem am Montag veröffentlichen Urteil hervor. Aufgrund seiner Spielsucht sei der Mann teilweise geschäftsunfähig gewesen. Daher besteht laut Urteil ein Anspruch auf Rückabwicklung der getätigten Einsätze.
Obendrein ging das Gericht von einem Verstoss gegen das Glücksspielgesetz aus. Die vom Kläger ausgeübten «Würfelspiele», «Actiongames» und «Gambeln» würden die Bagatellgrenze überschreiten, pro Spiel zu viel Geld ausspucken und zu hohe Einsätze akzeptieren. Dies sei ein Eingriff in das Glücksspielmonopol des Bundes, hiess es im Urteil.
Seit drei Jahren nur noch in den Casinos erlaubt
Der Kläger hatte nach eigenen Angaben in Wien zwischen 2002 und 2012 gut zwei Millionen Euro in den Automaten versenkt, die damals frei zugänglich in zahlreichen Bars standen. Seit 2015 dürfen Spielautomaten nur noch in den Casinos der österreichischen Hauptstadt betrieben werden.
In dem Prozess legte der Mann ein Gutachten vor, wonach sein Urteilsvermögen in dem Zeitraum durch seine Spielsucht beeinträchtigt war. Novomatic gehört zu den Weltmarktführern in der Glücksspielbranche. Der Anwalt des Unternehmens legte Berufung gegen das Urteil ein.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch