Hakenkreuzfahne auf dem SargAufregung in Rom nach Trauerfeier mit Nazi-Flagge
In der Pfarrei Santa Lucia im Norden der italienischen Hauptstadt haben Rechtsradikale eine Hakenkreuzfahne auf einen Sarg gelegt und den Hitlergruss gezeigt.

Eine Trauerfeier mit einer Hakenkreuz-Fahne hat in Italien für Empörung gesorgt. In der Pfarrei Santa Lucia im Norden der italienischen Hauptstadt Rom hatte sich am Montag eine Menschengruppe vor einer Kirche um einen Sarg gestellt, wie ein Foto des Nachrichtenportals Open am Dienstag zeigte. Darauf lag eine rote Fahne mit einem schwarzen Hakenkreuz. Die Polizei leitete der Nachrichtenagentur Ansa zufolge Ermittlungen zu dem Fall ein.
Die Trauerfeier galt Medienberichten zufolge einer Anhängerin der rechtsradikalen Splitterpartei Forza Nuova. Die 44-Jährige war demnach nach einer Operation an Folgekomplikationen gestorben. Einige Gäste haben auch den sogenannten römischen Gruss, besser bekannt als Hitlergruss, am Sarg gezeigt, wie auf einem Video des Nachrichtenportals Open zu sehen ist.
Die Diözese in Rom verurteilte den Vorfall als «gravierende, anstössige und inakzeptable ideologische Instrumentalisierung» und distanzierte sich von dem Verhalten. Die Pfarrei habe nichts von dem Vorhaben der Trauergäste gewusst. Auch die Familie der Verstorbenen distanzierte sich gemäss Spiegel Online vom rechtsradikalen Eklat. »Die Hinterbliebenen hätten nichts von den Plänen gewusst und hätten diese auch niemals autorisiert. Die Tante sagt, dass auch die Verstorbene ein solches Verhalten weder mitgetragen noch geschätzt hätte.
Die Partei Forza Nuova gilt als besonders radikal. Parteimitglieder verwüsteten Anfang Oktober 2021 in Rom einen Sitz des italienischen Gewerkschaftsbundes CGIL während Protesten gegen die Corona-Massnahmen der Regierung. In der Folge wurden einige mutmassliche Täter festgenommen. Im italienischen Parlament wurde danach der Antrag auf ein Verbot der Partei eingebracht.
SDA/anf
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