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Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien
Ab heute impft auch Europa

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Auch in Frankreich, Italien, Spanien, Österreich und Portugal sollen am Sonntag die Massenimpfungen starten.
Im Corona-Impfzentrum in Berlin ist alles bereit für den Impfstart am Sonntag.
Auch Deutschland und zahlreiche andere EU-Länder beginnen mit den Massenimpfungen gegen das Coronavirus.
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In der Europäischen Union hat die Impfaktion gegen das Coronavirus offiziell begonnen. Ab Sonntagmorgen wurden in Ländern wie Italien, Polen, Kroatien, Spanien, Österreich und Rumänien erste Menschen geimpft, die entweder zur Gruppe mit dem grössten Risiko gehören oder im Kranken- und Pflegebereich arbeiten. Auch einigen Politikerinnen und Politikern wurde das Mittel des deutschen Herstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer verabreicht, unter ihnen war der tschechische Ministerpräsident Andrej Babis. «Es gibt nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste», sagte er bei der Impfung.

In Rumänien war Mihaela Anghel die erste Geimpfte, eine Krankenschwester im Bukarester Forschungsinstitut Matei Bals. «Es hat überhaupt nicht weh getan», sagte sie. «Öffnen Sie Ihre Augen und lassen Sie sich impfen.»

Obwohl der Impfstart am Sonntag EU-weit koordiniert stattfinden sollte, begannen Deutschland, Ungarn und die Slowakei bereits einen Tag früher. Als am Samstag in Sachsen-Anhalt eine 101-Jährige und mehrere andere Pflegeheimbewohner geimpft wurden, argumentierte der Betreiber der Einrichtung in Halberstadt: «Für uns zählt jeder Tag.»

«Heute ist ein schöner, symbolischer Tag. Alle Bürger Europas beginnen gemeinsam mit ihren Impfungen.»

Domenico Arcuri, Italiens Chef-Virologe

Am Sonntag war unter anderem in Rom die Erleichterung gross, als der erste in der EU zugelassene Impfstoff erstmals zum Einsatz kam. «Die Botschaft ist eine der Hoffnung, des Vertrauens und eine Einladung, an dieser Möglichkeit teilzuhaben», sagte eine der ersten Empfängerinnen, die Ärztin Maria Rosaria Capobianchi. Sie ist Leiterin des Virologie-Labors im Krankenhaus Spallanzani und half Anfang Februar, das Virus zu isolieren.

Im Januar war dort ein chinesisches Pärchen aus Wuhan positiv auf das Virus getestet, es wurde zum ersten bestätigten Fall in Italien. Später sollte sich die Lombardei zum Epizentrum des Corona-Ausbruchs in Europa entwickeln. «Heute ist ein schöner, symbolischer Tag. Alle Bürger Europas beginnen gemeinsam mit ihren Impfungen, der erste Lichtstrahl nach einer langen Nacht», sagte der italienische Chef-Virologe Domenico Arcuri vor dem Krankenhaus. Er rief alle Menschen auf, weiter umsichtig zu sein. «Wir haben noch einen langen Weg vor uns, aber endlich sehen wir etwas Licht.»

16 Millionen Corona-Infektionen

Insgesamt sind in den 27 EU-Ländern mindestens 16 Millionen Corona-Infektionen und mehr als 336’000 Todesfälle verzeichnet worden. Neben Italien hatte beispielsweise auch Spanien zu Beginn dieses Jahres so hohe Zahlen, dass beide im weltweiten Vergleich als sogenannte Hotspots galten. Anderen EU-Ländern wie Tschechien blieb zunächst Schlimmeres erspart, im Herbst stand dort dann aber die Gesundheitsversorgung knapp vor dem Zusammenbruch.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bezeichnete den EU-weiten Impfstart und die kommenden ersten Impftage als berührenden Moment der Einheit. Die ersten Lieferungen waren in den meisten Mitgliedsländern auf unter 10’000 beschränkt. Massenimpfungen werden erst im Januar beginnen.

Jedes EU-Land bestimmt selbst, wer zuerst geimpft wird. Während Deutschland, Spanien und Frankreich ihre Priorität auf alte Menschen und Pflegeheimbewohner legen, werden Italien und Polen zuerst Ärztinnen, Ärzte und anderes Krankenhauspersonal impfen.

DPA