50 Wohnungen müssen Grossüberbauung weichen
Im Südquartier von Rapperswil-Jona plant die Gebäudeversicherung des Kantons St. Gallen(GVA) eine neue Wohnsiedlung. Diese Woche startet der Projektwettbewerb. Baustart ist 2021.

Rund 70 Jahre haben sie mittlerweile auf dem Buckel, die Wohnblöcke im Südquartier von Rapperswil-Jona zwischen der Obersee- und der Mürtschenstrasse. Und obschon die Gebäude über all die Jahre gut in Stand gehalten wurden, hat die Zeit ihre Spuren hinterlassen. Küchen, Nasszellen sowie technische Einrichtungen entsprechen den heutigen Anforderungen nur noch beschränkt. Auch Fahrstühle gibt es nicht.
Der mittelfristige Sanierungsbedarf an den Bauten sei beträchtlich, Umbauarbeiten dementsprechend nur wenig sinnvoll, schreibt die Besitzerin der Wohnanlage, die Gebäudeversicherung des Kantons St.Gallen (GVA) in einer Mitteilung. Darum habe man sich entschieden, die Häuser zurückzubauen und an deren Stelle eine neue Überbauung zu realisieren, teilte Christian Grünenfelder, Projektleiter und stellvertretender Direktor der GVA am Montag mit.
«Geplant ist eine zukunftsgerichtete, auf Nachhaltigkeit ausgelegte Wohnsiedlung mit rund 100 1,5- bis 5,5- Zimmer-Mietwohnungen, die zu marktüblichen Preisen angeboten werden.» Alle Innen- und Aussenräume würden rollstuhlgängig erstellt; die Gebäude mit Fahrstühlen ausgestattet.
Projektwettbewerb geplant
Das Projekt soll energetisch und ökologisch auf dem neusten Stand sein. Die Bauherrschaft plane eine energieeffiziente Wohnsiedlung, die dem Minergiestandard entspricht, schreibt die GVA. Ein besonderes Augenmerk gelte zudem der Aussenraumgestaltung. Unter anderem seien Grünflächen, Spielplätze sowie Begegnungszonen geplant. Für den Langsamverkehr sollen ausserdem Fuss- und Fahrradverbindungen zwischen der Obersee- und der Mürtschenstrasse sowie zwischen den einzelnen Wohnbauten geschaffen werden. «Auf dem Areal soll so eine Wohnsiedlung für alle Generationen entstehen», erklärt Christian Grünenfelder.
In einem Sondernutzungsplan sollen die wichtigsten Eckdaten wie Gebäudehöhen, Beschaffenheit der Gebäudehülle, Grenzabstände, Parkierung und Erschliessung der Überbauung festgelegt werden. Der Sondernutzungsplan untersteht der öffentlichen Auflage. Erstellt wird der er auf der Grundlage eines Architekturprojekts. Für die Entwicklung dieses Projekts wird in den nächsten Tagen ein anonymer Projektwettbewerb ausgeschrieben.
«Es ist ein offener Wettbewerb, für den sich junge wie arrivierte Architekten bewerben können», sagt Gründenfelder. Das Siegerprojekt werde dann von einem Preisgericht, welches sich aus Vertretern der GVA und aus Fachleuten der Architektur und Landschaftsarchitektur zusammensetze, gekürt. Auch die Stadt Rapperswil-Jona sei im Gremium vertreten.
Der Baubeginn erfolgt frühestens im Frühling 2021. Die Mieter der rund 50 Wohnungen sowie die benachbarten Grundeigentümer seien von der GVA über das Bauvorhaben direkt informiert worden, erklärt Christian Grünenfelder. «Den Mietern stehen die bestehenden Wohnungen noch mindestens 3 Jahre zur Verfügung.» Man habe bewusst so früh informiert, damit allen Anwohnern genügend Zeit bleibe, eine passende Anschlusslösung zu finden.
Kosten noch nicht klar
Eine Option könnte ein Umzug in freistehende Wohnungen im Eisenhof Jona sein, die ebenfalls im Besitz der GVA sind. Denkbar sei auch, dass in den umliegenden Liegenschaften von Obersee- und Mürtschenstrasse, wovon einige im Besitz der St.Galler Pensionskasse seien, übergangsweise ein Zuhause gefunden werden könne, sagt Grünenfelder. «Denn generell sind alle herzlich willkommen, als Neumieter wieder in unsere Wohnsiedlung zurückzukehren.» Allerdings sei davon auszugehen, dass die Wohnungsmieten dann teurer sein werden. «Denn der heutige Mietzins liegt deutlich unter dem Marktwert.»
Über die Kosten des gesamten Bauprojekts kann die GVA zum heutigen Zeitpunkt noch nichts sagen. Wie teuer das Bauvorhaben werde, zeige sich mit dem Projektwettbewerb.
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